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Hervorragende Vererbung
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Morgaine
VG News Reporter


Anmeldungsdatum: 24.04.2010
Beiträge: 1605
Gestüt: Ticket to Dreams [SE] und [WE]

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 07:03    Titel: Hervorragende Vererbung Antworten mit Zitat

Hallo,

jedes Jahr durchforste ich die Deckhengst-Threads, um passende Kandidaten für meine Stuten zu finden. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass meine Einschätzung von hervorragender, ausgezeichneter, sehr guter etc. Vererbung deutlich von der Einschätzung anderer abweicht.

Nun bin als Newbie auf der Suche nach meinem Denkfehler.

Da wird z.B. geworben, dass der Hengst viele 07er erzeugt hat. Klingt vielversprechend. Dann gucke ich in seine Nachkommenliste und sehe oft mds. eines der folgenden Dinge:
- hinter mds. einem Drittel steht ein Kreuz für Reiterhof
- auch 8j. Nachkommen sind nie über Agl.II weggekommen
- max. ein Pferd älter als 6Jahre, was Agl.I oder besser gehabt hätte

Dann denke ich mir, hmmm, vielleicht sind ja seine Kinder wiederrum sehr gute Vererber und gucke mir meist die Stuten an (und wenn vorhanden, die Hengste ab Agl.I).

Auch mds. 10j. sind keine Hengstnachkommen als Deckhengst eingesetzt worden.
Die Stuten haben 2-3 Nachkommen, die meist auch 5j. nicht über Agl.III hinaus gekommen sind.

Jetzt frage ich mich, was ist hervorragende Vererbung? Reichen 0,7 er Nachkommen, auch wenn sie nie über Agl.II hinaus gekommen sind? Die Zeit alleine sagt meiner Meinung nach nichts aus.
Reicht unter 20 Nachkommen ein Listenpferd? (welches wahrscheinlich nur aufgrund der Mutter dahin gekommen ist).

Es gibt durchaus Hengste, wo keine 10% auf dem Reiterhof gelandet sind, wo die Nachkommen selbst wieder Deckhengste sind, wo sich gleich mehrere Nachkommen mit Agl. I oder besser bei den Fohlen tummeln, und wo auch Pokale im Winterfavoriten oder Derby zu finden sind.

Auch bewundere ich Pferde, die mit schlechten 00er-Zeiten noch in die Liste gekommen sind. Da ist ja wenigstens der Siegeswille da.

Aber was ist die Eigenschaft oder welcher Umstand bei den anderen Hengsten, der sie ausgezeichnet, hervorragend, sehr gut etc. macht? Oder ist alles nur Werbung Shocked Wink

Herzliche Grüße

Morgaine

PS.: Damit man sich nicht bis unten "durchforsten" muss, wenn man nicht möchte, hier die Zusammenfassung, was alles Kriterien sein können:

- vererbt überwiegend auch mit schlechten Stuten gut
- vererbt überwiegend auch mit schlecht vererbenden Stuten gut
- seine Nachkommen gewinnen Pokale/Events
- Nachkommen sind selbst Deckhengste (ungewisses Kriterium)
- Nachkommen vererben selbst sehr gut (aufwändig)
- viele gute Nachkommen unabhängig von der Mutter (75%?)
- Stammbaum muss gut sein (was ist gut?)
- bestimmte Pferde müssen sich im Stammbaum befinden (Lieblinge?)
- die Nachkommen sollten frühreif sein (nicht erst mit 7 in die Pötte kommen)
- Vererbung bestimmter Distanzen oder Böden
- die bis sechsjährigen Nachkommen sind bereits sehr gut gelaufen
- vererbt mit möglichst vielen Linien gut


Zuletzt bearbeitet von Morgaine am So Jul 18, 2010 05:55, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Cinna
Schwafelqueen


Anmeldungsdatum: 06.04.2006
Beiträge: 3326
Gestüt: Rivendell

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 07:41    Titel: Antworten mit Zitat

naja ist eh Ansichtssache und logisch wird keiner (oder zumindest nur wenige) sagen, dass der Gaul schlecht vererbt, schliesslich will man die DS ja verkaufen.. Wink

Für mich beinhaltet gute oder gar sehr gute Vererbung, dass die Hengste auch mit langsamen Stuten gute Nachkommen zeugen.. Denn mit ner schnellen, gut vererbenden Stute guten Nachwuchs zu zeugen ist keine grosse Kunst in meinen Augen. Wink Das schaffen sogar Hengste, die passiv vererben und von der Vererbung der Stute abhängig sind, dazu muss der Hengst selber gar nicht zwingend etwas können..
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Scotisch
Spieler


Anmeldungsdatum: 08.06.2009
Beiträge: 254
Gestüt: Scotishhorse

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

also ich muss ehrlich sagen, ich denke da genau wie Morgaine.
Wenn dort steht, dass ein Hengst zig 07ener gezeugt hat aber keines der Pferde
groß über AGL II raugekommen ist oder über die Hälfte doch auf dem RH
gelandet ist, dann wird der Hengst nicht gebucht.

Mein Hengst, Lord Amfortas hat "nur" eine 1:00,98 und hat es damit in die Liste geschafft.
Er zeugt auch mit langsamen Stuten (1:01,08 ) Fohlen die eine niedrige 08er Zeit haben und
auch über AGL II hinauskommen Beispiel Und das ist nicht sein einziges Fohlen, welches schneller läuft als der Papa. Sicher wird auch hier nicht jedes Fohlen ein Hammer aber es zeigt mir, dass ein Hengst nicht eine 07ener Zeit braucht um super vererben zu können.

LG Claudia
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SofieRNL
Quasselstrippe


Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 737
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BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 09:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke man muss es differenziert anschauen.
Klar, kann ein langsamerer Hengst auch gut vererben, aber eine 00.8x und eine 00.7x sind halt doch ein grosser unterschied. Das genannte Beispiel ist bis in den Agl.I gekommen, was wirklich sehr gut ist, aber sie wurde bei über der Hälfte der Rennen nicht platziert.

Ich habe selbst mehrere 00.7xer im Stall, die noch im Agl.II herumdümpeln, was allerdings daran liegt, dass ich momentan kaum Zeit zum nennen habe. Dafür hohlen meine Pferde, wenn sie denn mal Rennen, meist eine Platzierung nachhause. Er beispielsweise weist eine ordentliche Rennleistung auf und hat als RZ eine 00.74, aber wegen mangelndem Nennen, ist er noch in Agl.II. Man sollte sich die Bilanz der Pferde anschauen bevor man Urteilt, denn ein 00.7xer Pferd, das jedes Rennen gewonnen hat und wegen mangelnden Rennen noch im Agl.II ist, ist in meinen Augen doch höher einzustufen als ein 00.8xer Pferd, auch wenn der es schon in den Agl.I geschafft hat.

Und dass ein Pferd, das überwiegend 00.7xer SZen vererbt, ist nun mal ein toller Vererber – das ist einfach Fakt. Denn woran will man die Vererbkraft sonst ausmachen?

Das mit den ‚langsamen Stuten’ kann man so nicht sagen. Ich hatte mehrere ‚langsame Stuten’ und die haben vorzüglich vererbt und das hat sicherlich nicht nur an der Vererbkraft der Hengste gelegen.
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Prestige
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Anmeldungsdatum: 07.03.2008
Beiträge: 469
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BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde auch, dass das Ansichtssace ist.
Und zu den vielen Reiterhofpferden möchte ich noch folgenes sagen: Auch bei mir landen jedes Jahr viele Pferde auf dem Reiterhof. Leider wird man Zweijährige (vorallem Hengste) ab einer 1:00,8x/km kaum bis gar nicht mehr los. Und da ich nicht möchte, dass diese Pferde in der Börse landen, gebe ich sie lieber zum Reiterhof. Confused
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Maxi
Quasselstrippe


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BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe das gleiche Problem wie Morgaine.
Dass die Hengstbesitzer ihre Hengste möglichst vorteilhaft beschreiben, ist logisch, schließlich wollen sie ja, wie schon gesagt, die DS verkaufen. Wenn man sich die Fohlen der Hengste dann genauer ansieht, kommt man oft zu einer anderen Einschätzung als der Besitzer. Sehr irritierend finde ich auch die Zuchtwertung. Sieht man sich beispielsweise die Hengste im Staatsgestüt an, die eine Zuchtwertung über 10.000 Punkte haben, würde ich die wenigstens dieser Hengste als Top-Vererber betiteln. Es ist einfach sehr langwierig, sich wirklich ein Bild von den Fohlen eines Hengstes zu machen, und noch dazu ist das entstehende Bild sehr vage. Ich habe z.B. irgendwo im Forum gelesen, dass jemand einen 74er-Maiden an den Reiterhof verkauft hat. Wenn hinter so einem Fohlen ein Kreuz im Stammbaum des Hengstes steht, verfälscht das natürlich das Bild. Dann gibt es wieder Leute, die ihre 7xer Fohlen nicht laufen lassen, und schon stehen da zig 58.0kg-Nachkommen im Stammbaum des Hengstes, die eigentlich keine 58.0kg-Pferde sein müssten. Es ist wie gesagt mühselig, sich jedes einzelne Fohlen genau anzuschauen, allerdings kommt man imho nicht daran vorbei.

Was ich sehr hilfreich finde, ist, wenn Hengstbesitzer in der Beschreibung ihrer Hengste nicht nur die 7xer-Fohlen auflisten, sondern z.B. schreiben, dass ein bestimmter Prozentsatz der Fohlen 7xer-Fohlen sind und xx% der Fohlen schlechter als 1:01,00 sind. Dann kann man wenigstens auf die Wahrscheinlichkeit schließen, mit der ein potentielles Fohlen eine gute SZ hat. Kommentare wie "Er vererbt entweder richtig gut oder richtig schlecht." oder "Er braucht eine stark vererbende Stute." finde ich auch sehr hilfreich. Da weiß man wenigstens, woran man ist. Wink

Kurzum, Hengstauswahl braucht imho viel Zeit und Sorgfalt.

Gruß. Maxi.
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Morgaine
VG News Reporter


Anmeldungsdatum: 24.04.2010
Beiträge: 1605
Gestüt: Ticket to Dreams [SE] und [WE]

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Smile

das sind doch schon mal ein paar prima Antworten!

Wobei ich persönlich den Satz, dass "Hengste auch mit langsamen Stuten gute Nachkommen" erzeugen etwas abwandeln würde: dass Hengste auch mit schlecht vererbenden Stuten gute Nachkommen erzeugen.

Ich hoffe ja auch, dass meine lahme Starttrulla (01:04,x) wenigstens gut vererbt Wink

Sicher stimme ich dem zu, dass man sich die Bilanz der Pferde (z.B. Anzahl der Starts) genauer angucken sollte. Ich habe z.B. seit einiger Zeit eine vierjährige (sieglose) Stute im Stall, die bisher noch nicht laufen konnte, weil alle Rennen ausfielen. Ich glaube, sie ist (bis auf eine weitere Ausnahme) das einzige sieglose, über vierjährige Pferd, was auf der Distanz 1900-2300 auf tief läuft Laughing Aber ich habe sie eh als Zuchtstute in den Stall geholt Cool

Und genau um den Punkt geht es hier:
"Und dass ein Pferd, das überwiegend 00.7xer SZen vererbt, ist nun mal ein toller Vererber – das ist einfach Fakt. Denn woran will man die Vererbkraft sonst ausmachen?"

Meine persönliche Meinung: eine 0,7 vererben reicht hinten und vorne nicht Embarassed Das tun verdammt viele Hengste hier. Was ist nun wirklich nicht nur gut, sondern herausragend, super, ausgezeichnet?

Punkte könnten sein (und das würde ich ja gerne mit Euch Züchtern diskutieren, um das Spiel besser zu verstehen):
- vererbt auch mit schlecht vererbenden Stuten gut
- seine Nachkommen gewinnen Pokale
- Nachkommen sind selbst Deckhengste
- Nachkommen vererben selbst sehr gut
- Nachkommen sind ab 5j. zu 75% Agl.I oder höher

Es gibt ja tatsächlich Hengste, da steht dabei: braucht schnelle Stute und/oder gut vererbende Stute.

Würde mich sehr freuen, noch mehr Meinungen zu hören Smile

Herzliche Grüße

Morgaine
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Cinna
Schwafelqueen


Anmeldungsdatum: 06.04.2006
Beiträge: 3326
Gestüt: Rivendell

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Morgaine hat Folgendes geschrieben:

Punkte könnten sein (und das würde ich ja gerne mit Euch Züchtern diskutieren, um das Spiel besser zu verstehen):

- vererbt auch mit schlecht vererbenden Stuten gut wieso ich langsam geschrieben hatte und nicht schlecht vererbend: grad langsame Stuten sind oft vom Hengst abhängig und vererben eben längst nicht mit jedem Hengst (gleich) gut. Von daher sagen imho gerade solche Stuten oft am meisten über die Hengste aus, weil sie vielfach sehr viel stärker von der Vererbungsleistung des Hengstes abhängen, als eine Stute, die selber schnell ist.

- seine Nachkommen gewinnen Pokale Das hängt ja zu einem grossen Prozentsatz auch von anderen Faktoren ab, wie zb einfach Glück (laufen sie passend?), oder auch vom Personal und der Konkurrenz, Tagesform etc., klar sieht das gut aus und wenn einer sehr viele Pokale von Nachkommen hat, sagt es auch sicher was aus, würd ich aber immer auch etwas vorsichtig sehen..

- Nachkommen sind selbst Deckhengste (auch da.. welche Hengste werden überhaupt eingetragen? Das sagt ja nix über die Vererbung aus, sondern auch über die Nachfrage und wirtschaftliche Faktoren, gesuchte Distanzen oder Farben werden eher eingetragen, obwohl sie nicht zwangsweise besser vererben als andere, die nicht eingetragen sind)

- Nachkommen vererben selbst sehr gut find ich persönlich noch schwieriger einzuschätzen, denn da verwischt es noch mehr. Erstens spielen da ja die Gene von 4 Pferden mit rein und zweitens kommt auch noch der Zeitfaktor hinzu, ab wann kann man wirklich etwas über die Vererbung der Nachkommen aussagen? Und einfacher wirds ja bei den Nachkommen auch nicht, da hat man ja die gleichen Probleme wie beim Hengst selber, was jetzt gute Vererbung ist und was nicht

- Nachkommen sind ab 5j. zu 75% Agl.I oder höhersagt sicher etwas aus, aber wie bereits erwähnt wurde gibt es viele Faktoren wie gute/schlechte Förderung, Eventglück, schnelle Pferde die trotzdem nicht oder nur selten genannt werden oder gar direkt gelöscht werden etc., die die Statistik verfälschen..

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Highness
Quasselstrippe


Anmeldungsdatum: 11.10.2009
Beiträge: 564
Gestüt: Highness (WE)

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich persöhnlich würde gute Vererbung am Jahrgang festmachen, wenn ein hengst konstant in jedem Jahrgang ein paar 0,7er vererbt, spricht das denke ich für einen "guten" DH Smile Wenn der mal aus Spaß mit einer guten Stute einen 0,7er vererbt ist das ja kein Weltwunder.
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Specht
Quasselstrippe


Anmeldungsdatum: 09.08.2009
Beiträge: 320
Gestüt: Jardín radial

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Cinna hat Folgendes geschrieben:
Morgaine hat Folgendes geschrieben:

Punkte könnten sein (und das würde ich ja gerne mit Euch Züchtern diskutieren, um das Spiel besser zu verstehen):

- vererbt auch mit schlecht vererbenden Stuten gut wieso ich langsam geschrieben hatte und nicht schlecht vererbend: grad langsame Stuten sind oft vom Hengst abhängig und vererben eben längst nicht mit jedem Hengst (gleich) gut. Von daher sagen imho gerade solche Stuten oft am meisten über die Hengste aus, weil sie vielfach sehr viel stärker von der Vererbungsleistung des Hengstes abhängen, als eine Stute, die selber schnell ist.

- seine Nachkommen gewinnen Pokale Das hängt ja zu einem grossen Prozentsatz auch von anderen Faktoren ab, wie zb einfach Glück (laufen sie passend?), oder auch vom Personal und der Konkurrenz, Tagesform etc., klar sieht das gut aus und wenn einer sehr viele Pokale von Nachkommen hat, sagt es auch sicher was aus, würd ich aber immer auch etwas vorsichtig sehen..

- Nachkommen sind selbst Deckhengste (auch da.. welche Hengste werden überhaupt eingetragen? Das sagt ja nix über die Vererbung aus, sondern auch über die Nachfrage und wirtschaftliche Faktoren, gesuchte Distanzen oder Farben werden eher eingetragen, obwohl sie nicht zwangsweise besser vererben als andere, die nicht eingetragen sind)

- Nachkommen vererben selbst sehr gut find ich persönlich noch schwieriger einzuschätzen, denn da verwischt es noch mehr. Erstens spielen da ja die Gene von 4 Pferden mit rein und zweitens kommt auch noch der Zeitfaktor hinzu, ab wann kann man wirklich etwas über die Vererbung der Nachkommen aussagen? Und einfacher wirds ja bei den Nachkommen auch nicht, da hat man ja die gleichen Probleme wie beim Hengst selber, was jetzt gute Vererbung ist und was nicht

- Nachkommen sind ab 5j. zu 75% Agl.I oder höhersagt sicher etwas aus, aber wie bereits erwähnt wurde gibt es viele Faktoren wie gute/schlechte Förderung, Eventglück, schnelle Pferde die trotzdem nicht oder nur selten genannt werden oder gar direkt gelöscht werden etc., die die Statistik verfälschen..


Ich würde dir da nicht unbedingt zustimmen Cinna.
Natürlich hängt von vielen Faktoren ab, ob ein Pferd bei den Events Erfolg hat, eingetragen wird etc. pp. aber genauso gut, könnte man das auf jedes einzelne Rennen übertragen. Da spielen genau die gleichen Zufallsfaktoren mit rein, wie beim Event, trotzdem gibt es Pferde die in den normalen Rennen einfach super unterwegs sind und bei den Events nie, obwohl passend genannt, vorne dabei sind, und umgekehrt.
Man kann alles im Spiel auf den Zufall zurückführen, wenn man dazu Lust hätte, deswegen muss man nach dem Muster suchen, denn darin sieht man die wirkliche Vererbung eines Hengstes.

Ich denke, was ein guter Vererber ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich würde einen guten Vererber vornehmlich an der Menge an Pokalen, die seine Nachkommen gewonnen haben, festmachen. Danach folgt die Anzahl der Gruppe und Listenpferde und danach die Anzahl die 00,7xer.
Ich würde natürlich keinen Hengst buchen, der zwei Nachkommen mit 10 Pokalen hat, bei dem die restlichen 20 aber schlecht sind. Gleichzeitig würde ich auch nicht unbedingt gerne einen buchen, der 50% 00,7xer bei 30 Nachkommen hat, aber bei denen es noch keiner in die Gruppe und auch keiner zu einem Pokal gebracht hat.
Ein DH ist immer ein Gesamtbild. Welche Distanz hat er, welchen Lieblingsboden, welches Temperament. Was brauche ich, was habe ich zu oft, welche Vorfahren sind in seinem Stammbaum? Wie schnell sind seine Nachkommen, welche Zeit vererbt er am häufigsten und vor allem, in welcher Leistungsklasse sind diese Pferde, wie laufen sie bei den Events?
Das ist vor allem von Bedeutung für mich. Und wenn man wirklich gut und ausgefeilt züchten will, dann muss man sich über kurz oder lang über diese Faktoren Gedanken machen.
Wobei natürlich die Gedanken kleiner werden, je länger man sich damit beschäftigt. Man erkennt schneller, wenn ein Hengst einem nicht zusagt und weiß genau worauf man achten muss. Außerdem hat man irgendwann eigene Deckhengste, die meist am Besten ins eigene Zuchtkonzept passen und dann ist es natürlich noch einmal einfacher.
Schließlich hängt auch viel von der Stute ab. Manche Stuten vererben mit sonst weniger gut vererbenden Deckhengsten immer wieder sehr gut. Für diese Stuten ist der Hengst ein guter DH, obwohl er vll für die meisten anderen Stuten ein schlechter wäre.

Insgesamt ist die Zucht ein sehr vielschichtiges Thema und man kann sie nicht auf ein einzelnes passendes oder eine gewisse Reihe von Stichpunkten reduzieren.
Damit will ich jetzt keinesfalls die Diskussion unterbinden, es ist immer sehr fruchtbar, wenn man sich über Vererbungsstrategien unterhält. Aber so pauschale Aussagen würde ich vermeiden. Jeder Stall erlebt die Zucht anders, jeder hat seine Lieblingslinien und Hengste und so muss man da auch ran gehen, denke ich.
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Kissa
Quasselstrippe


Anmeldungsdatum: 09.08.2007
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Gestüt: Rennstall Rainbow (SE)

BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, interessantes Thema, worüber man wunderbar diskutieren kann^^

Ich gehöre mittlerweile zu denjenigen, die ihre Hengste trotz Liste nicht mehr einträgt, weil es mittlerweile einfach zu viele Hengste gibt und ich bisher bei keinem meiner potentiellen externen Deckhengste sagen würde, dass sie herausragend vererben und ich daher die Sprünge auch loswerden würde. Nur um zu sagen, ja ich hab viele Deckhengste und alle paar Jahre verirrt sich mal einer in meinen Stall und will nen DS buchen, ist mir das Geld zu schade.

Was diese Punkte angeht:
- vererbt auch mit schlecht vererbenden Stuten gut
--> hat das nicht auch irgendwie n bisschen was mit Glück zutun? Nur weil ein Hengst mal mit einer schlecht vererbenden Stute gut vererbt hat, heißt das ja noch lange nicht, dass er es beim nächsten Mal wieder tut. Wenn er überwiegend auch bei schlecht vererbenden Stuten dominant vererbt kann es natürlich ein Kriterium für gute Vererbung sein.

- seine Nachkommen gewinnen Pokale
--> sagt für mich rein gar nichts aus. Pokale sind gut und schön, aber es zählt da so viel mehr rein, sodass es mich nicht stört, wenn die Nachkommen eines DH noch keine Pokale gewonnen haben, sie können trotzdem gute und schnelle Läufer sein, aber es hat vielleicht bisher einfach noch nicht alles zusammen gepasst.

- Nachkommen sind selbst Deckhengste
--> siehe Einleitung oben. Den letzen Hengst, den ich eingetragen hab ist mit Sicherheit 10 VG-Jahre her und ich hab genug Hengste um mal schnell ne halbe Million los zu werden. Mal ganz davon abgesehen, dass es schnelle Pferde in der Regel immer in die Liste schaffen, manche vielleicht schon mit 3 oder 4, wenn es gut passt, manche halt erst mit 7 oder 8, daher könnte man genauso gut sagen: männliche Nachkommen haben eine schnelle SZ.

- Nachkommen vererben selbst sehr gut
--> die Mühe mach ich mir lieber nicht, um bei nem potentiellen Hengst, auch noch die (männlichen) Nachkommen durchzuklicken, um zu gucken inwiefern, die gut vererben. Bin ja mit der Suche nach für mich passenden DH schon überfordert^^

- Nachkommen sind ab 5j. zu 75% Agl.I oder höher
--> hat man Nachkommen, die auf exotischen Lieblingsdistanzen, in Verbindung mit sehr harten oder tiefen Böden gerne laufen, bekommt man schnell Probleme, dass Rennen ausfallen und die Pferde somit langsamer aufsteigen, als sie eigentlich von der SZ her könnten, ist also auch nicht so aussagekräftig, wobei ich allerdings auch gestehen muss, dass ich auf der Suche nach DH auch die Nachkommenliste durchgehe und gucke wie viele Liste/ Gruppepferde drin sind, da ich mich nicht nur darauf verlassen will, was in der Beschreibung des Hengstes steht. Leider wird die Nachkommenliste mittlerweile sehr verfälscht, da mittlerweile 08er oder "schlechte" 07er auch auf dem Reiterhof landen.

Für mich ist ein guter Vererber einfach ein Pferd, was prozentual zu der Menge der Nachkommen bisher viele gute Nachkommen gezeugt hat, unabhängig davon was für eine Stute beteiligt war.
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Morgaine
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BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Smile,

ja, das Thema Zucht scheint glücklicherweise ein sehr vielschichtiges Thema zu sein Smile Sehr interessant sind auch die völlig verschiedenen Ansatzpunkte zu lesen und auch die konträren Meinungen. Aber ich finde das wirklich klasse, weil man so einen kleinen Überblick über die Vor- und Nachteile bestimmter Standpunkte bekommt.

Ich habe auch mal die Punkte erweitert:

- vererbt überwiegend auch mit schlechten Stuten gut
- vererbt überwiegend auch mit schlecht vererbenden Stuten gut
- seine Nachkommen gewinnen Pokale/Events
- Nachkommen sind selbst Deckhengste (ungewisses Kriterium)
- Nachkommen vererben selbst sehr gut (aufwändig)
- viele gute Nachkommen unabhängig von der Mutter (75%?)
- Stammbaum muss gut sein (was ist gut?)
- bestimmte Pferde müssen sich im Stammbaum befinden (Lieblinge?)
- die Nachkommen sollten frühreif sein (nicht erst mit 7 in die Pötte kommen)
- Vererbung bestimmter Distanzen oder Böden

Nach welchen Kriterien beurteilt Ihr die Deckhengste? Was mich persönlich auch interessieren würde, was macht einen ungeprüften Deckhengst interessant?

Eure Meinung ist mir wichtig. Immer raus damit Smile

Herzliche Grüße

Morgaine


Zuletzt bearbeitet von Morgaine am So Jul 18, 2010 05:54, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Specht
Quasselstrippe


Anmeldungsdatum: 09.08.2009
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BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Morgaine hat Folgendes geschrieben:

- exotische Lieblingsdistanzen sollten nicht vererbt werden, da man keine Rennen dafür findet (z.B. 2100m auf tief Laughing Embarassed Twisted Evil )

Nunja, wenn da keiner rennt, hat es das Pferd dafür aber eventuell leichter, ich würde das wenn überhaupt so ausdrücken, dass man auf bestimmte Böden züchten kann, wenn man Bock hat.
Ich versteh aber immer noch nicht den Sinn einer Stichpunktliste Neutral
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Morgaine
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BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Specht Smile,

die Stichpunktliste fasst Argumente zusammen, die für einen Deckhengst sprechen KÖNNTEN. Sie dient allein als Diskussionsgrundlage.

Herzliche Grüße

Morgaine
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Highness
Quasselstrippe


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BeitragVerfasst am: Mo Jun 28, 2010 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

-vererbt überwiegend auch mit schlecht vererbenden Stuten gut
Das hat wohl eher was mit Glück zu tun, jede Stute ist anders, "schlecht vererbend" kann man nicht in einen Topf werfen.
- seine Nachkommen gewinnen Pokale/Events
Eventuell ein Punkt dem ich zustimmen würde, vielleicht wird eine Art "Wille" vererbt, hab das bei einem gut verebenden Hengst beobachtet, dessen (gute!) Kinder eher "Bummler" sind und (inner WE) trotz 00er SZ sehr lange in die Liste brauchten
- Nachkommen sind selbst Deckhengste (ungewisses Kriterium)
Nein. Eintragen kann jeder.
- Nachkommen vererben selbst sehr gut (aufwändig)
Ja, das würde ich reinnehmen, auch wenn der Hengst nicht laufen 07er vererbt, seine Kinder jedoch selbst sehr gut vererben ist das ok.
- viele gute Nachkommen unabhängig von der Mutter (75%?)
Man kann das nicht unabhängig vonder Mutter sehen, das ist ja kein Alleingang des Hengstes
- Stammbaum muss gut sein (was ist gut?)
Mhm, finde ich nicht aussagekräftig, viele Gruppe I Pferde sieht gut aus, aber ist eigentlich nicht so wichtig, eher die Vererbung der Eltern und Großeltern, oder *gg* die Farbe
- bestimmte Pferde müssen sich im Stammbaum befinden (Lieblinge?)
Ok, das würde ich mit reinnehmen, aber das ist ja bei jedem anders Smile
- die Nachkommen sollten frühreif sein (nicht erst mit 7 in die Pötte kommen)
Siehe Punkt 2.
- Vererbung bestimmter Distanzen oder Böden
Ja.
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