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Hanna77 Spieler
Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 224 Gestüt: HannasHorses, Hannas Ponyhof
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 10:43 Titel: Ein paar Fragen zur Zucht |
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Kann ich erkennen, von welchem Elternteil ein Fohlen sein Renntempo geerbt hat? Wenn zB das Temperament vom Vater stammt, ist der dann auch für die Geschwindigkeit verantwortlich?
Kann ein langsames Pferd schnelle Nachkommen haben? Auch ein sehr langsames Pferd? Ist die Wahrscheinlichkeit für schnellen Nachwuchs geringer als bei schnellen Pferden?
Ist häufiger der Hengst oder die Stute für das Ergebnis verantworlich? Oder ist es eine Mischung?
Wenn ein Hengst und eine Stute ein schnelles Fohlen haben, aber beide schon zwei langsame Nachkommen haben, kann man daraus irgendwelche Schlüsse ziehen? |
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JohannaYves Schwafelqueen
Anmeldungsdatum: 09.11.2011 Beiträge: 3172 Gestüt: SE: Lancelots Castle WE: Eternal Flame
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 11:35 Titel: |
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Hy,
du hast ja viele Fragen, aber dafür kriegst du auch Antworten.
Kann ich erkennen, von welchem Elternteil ein Fohlen sein Renntempo geerbt hat?
- Nein, wenn du die Rennzeit meinst kann auch ein langsames Fohlen von zwei schnellen Eltern abstammen und anders herum. Wenn du das Temperament meinst dann kann man das direkt erkennen indem du die Temperamente vergleichst.
Wenn zB das Temperament vom Vater stammt, ist der dann auch für die Geschwindigkeit verantwortlich?
- Temperament und Rennzeit haben nichts miteinander zu tun.
Kann ein langsames Pferd schnelle Nachkommen haben?
- Ja, kann und kann nicht.
Auch ein sehr langsames Pferd?
- Ja, kann und kann nicht.
Ist die Wahrscheinlichkeit für schnellen Nachwuchs geringer als bei schnellen Pferden?
- Da scheiden sich etwas die Geister. Ich sage ja. Da ich ja nur mit schnellen Pferden züchte und zu 99% immer schnelle Nachkommen habe, aber auch langsame Pferde können schnelle Nachkommen kriegen.
Ist häufiger der Hengst oder die Stute für das Ergebnis verantworlich? Oder ist es eine Mischung?
- Das ist egal. Es gibt dominante Hengste und dominante Stuten, kann aber auch sein das ein Hengst/eine Stute starke Partner braucht, um gute Fohlen zu bekommen.
Wenn ein Hengst und eine Stute ein schnelles Fohlen haben, aber beide schon zwei langsame Nachkommen haben, kann man daraus irgendwelche Schlüsse ziehen?
- Jaein. Das kann entweder ein Glückstreffer sein oder gerade diese Elternkombination bringt gute Fohlen. Ich ziehe mir von Stute und Hengst grundsätzlich immer 5 Fohlen mit unterschiedlichen Partnern und gucke was bei raus kommt.
So ich hoffe die Fragen sind beantwortet. Wenn du noch welche hast, frag einfach.
LG Hanna |
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Hanna77 Spieler
Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 224 Gestüt: HannasHorses, Hannas Ponyhof
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 14:17 Titel: |
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Danke!
Ich meinte die Rennzeit bei der ersten Frage. |
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Cinna Schwafelqueen
Anmeldungsdatum: 06.04.2006 Beiträge: 3326 Gestüt: Rivendell
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 15:05 Titel: Re: Ein paar Fragen zur Zucht |
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Die Zucht bei VG ist sehr komplex, was sie auch unglaublich spannend macht. Wenn man sich wirklich damit auseinandersetzen will, dann ist es sinnvoll, wenn man sich die Daten der Pferde irgendwo notiert. Die meisten Spieler geben ja beim Hengst zb die Daten an und du kennst sie bei der Stute. Das notiere ich mir zb in eine Excel-Tabelle und kann dann jederzeit (auch wenn das fragliche Pferd nicht mehr lebt) nachschauen, wieviel Temperament das hatte etc.
Jede Eigenschaft wird in Genen vererbt und davon hat jedes Pferd immer zwei. Wenn du zwei Pferde verpaarst, kommt immer ein Gen vom Vater und eines von der Mutter. Wenn also der Vater 90% Temperament hat und das Fohlen auch, dann weisst du, dass mit ziemlicher Sicherheit das Zweitgen dann von der Mutter kommen wird und eine Möglichkeit ist schonmal das Erstgen der Mutter und die Zweite wäre dann das noch unbekannte Zweitgen der Mutter. All diese Zweitgene herauszufinden braucht viel Zeit und Geduld, denn es kann gut sein, dass ein Zweitgen über Generationen hinweg immer nur versteckt vererbt wird und plötzlich hast du dann irgendwo ein Fohlen, das eine Eigenschaft hat, die du nirgends wirklich zuordnen kannst und dann geht die Raterei und das Detektivspielen los.
Bei den Genen gibt es ein paar besondere. Davon wäre zb die Farbe eines. Es gibt 4 Farbgene (Schimmel, Braun, Rappe und Fuchs) und besonders ist, dass diese eine natürliche Dominanz beinhalten in genau dieser Reihenfolge. Schimmel haben erstmal eine Farbe und beginnen mit 3j. dann auszuschimmeln, mit 6 sind sie ganz weiss. Es lohnt sich daher die erste Farbe zu notieren, da das ihr Zweitgen ist. Einzige Ausnahme sind braune Schimmel, die können theoretisch auch reinerbige Schimmel sein, sofern beide Eltern Schimmel waren. Und bei Füchsen weiss man, dass die immer zwei Fuchsgene haben. Durch die Dominanz bei den Farbgenen sind diese relativ leicht zurückzuverfolgen. Wenn zb ein Hengst irgendwo mal ein Fuchsfohlen hatte, weisst du sicher, dass er ein Fuchszweitgen haben muss.
Das zweite besondere Gen ist die Geschwindigkeit. Es gibt dazu irgendwo ein Zitat von Jul, das ich dummerweise nicht mehr wiederfinde. Sie sagt darin in etwa, dass die Geschwindigkeit über mindestens 2 Faktoren vererbt wird. Man hat einerseits die Grundgeschwindigkeit, das ist quasi das maximal mögliche Resultat und andererseits hat man einen Faktor, der quasi bestimmt ob das Pferd diese Grundgeschwindigkeit dann überhaupt erreichen wird. Von daher ja, die Geschwindigkeit wird vererbt, aber das heisst nicht zwingend, dass ein Pferd auch so schnell wird wie seine Eltern und auch ein langsames Pferd kann toll vererben. Meiner Erfahrung nach vererben zb nicht so schnelle NK (01er) von schnellen Eltern oft selber wieder ziemlich gut. Ein paar meiner besten und zuverlässigsten Zuchtstuten überhaupt waren langsam. Da ist dann anzunehmen, dass sie eine schnelle Grundgeschwindigkeit haben, aber dieser zweite Faktor vermutlich nicht ganz so gut ausgefallen ist und sie dadurch halt etwas langsamer sind als die Eltern, ihre schnelle Grundgeschwindigkeit aber sehr wohl dann wieder vererben können.
Es gibt in der Zucht dominante und nicht so dominante Pferde, wobei sich das meiner Erfahrung nach am Meisten in der Vererbung der Geschwindigkeit zeigt. Ich persönlich betreibe ja viel 'Schrottzucht'. dh ich züchte ganz bewusst auch mit langsamen und schwächeren Linien und teste viel herum. Das ist deutlich riskanter als die Linienzucht, aber man lernt auch unglaublich viel dadurch. Es gibt Linien, die setzen sich in Bezug auf die Geschwindigkeit so gut wie immer durch. Die vererben zb auch mit richtig langsamen Stuten schnelle NK. Ob die dann in der nächsten Generation noch gut vererben ist wieder eine ganz andere Frage, oft ist das dann nicht mehr der Fall, da sich da dann wiederum die schwache Mutterlinie durchsetzt. Umgekehrt kenne ich Hengste, die tun das, was ich als 'Durchlassen' bezeichne. Wenn man mit denen züchtet, haben die Fohlen so gut wie immer die Geschwindigkeit der Mutter, selbst bei Stuten, die sonst mit so gut wie keinem Hengst gute Resultate bringen. So etwas braucht viel Feingefühl und man muss ein Gespür dafür bekommen, was für einen Partner eine Stute braucht und wie die Hengste so vererben. Es gibt Stuten, die brauchen zwingend einen sehr starken und dominanten Hengst, andere brauchen eben einen solchen 'Durchlasser'.
In der Zucht hat die tatsächliche Geschwindigkeit eines Pferde wenig bis gar nichts mit der Zuchtleistung zu tun. Es gibt Spitzenpferde, die total mies vererben und es gibt lahme Klepper, die aus allem Gold zaubern. Hier wird man nur durch Testen schlauer. Und eben, der dominanteste Hengst kann für deine Stute genau das Falsche sein und ist somit auch keine Garantie dafür, dass das Resultat dann hinhaut.. Einen Faktor, den man beachten kann bei nicht so schnellen Pferden ist eben der, dass langsamere NK von schnellen Pferden oft in der nächsten Generation wieder sehr stark vererben. Das sieht man ja am Stammbaum, ob die Eltern schnell waren oder nicht.
Ein Beispiel bei mir war zb Athrada Sie hatte selber nur eine 01er Zeit und vererbte aber wirklich unglaublich toll und zuverlässig. Der letzte NK steht nur in einem inaktiven Stall und ist daher nie ein Rennen gelaufen.
Und das Extrembeispiel dafür war eine meiner Startstuten Losea war wohl das lahmste Pferd, das ich jemals in der Zucht hatte und hatte eine Zeit von gerade mal 04,9x, aber die hat aus so gut wie jedem Hengst einen schnellen Nachkommen gezaubert und hatte fast ausschliesslich 00er NK.
Bei der Vererbung der Gene ist in den meisten Fällen (Geschwindigkeit und Farbe mal ausgenommen) einfach der Zufall für das Resultat verantwortlich, also es wird einfach je ein Gen von Mutter und Vater genommen und welches von jedem und welches davon dann das Erst- oder Zweitgen des Fohlens wird, ist recht zufällig. Du kannst zwei Pferde 3x miteinander verpaaren und 3 völlig verschiedene Fohlen bekommen.
oh und auch wenn eine Kombination von zwei Pferden mal geklappt hat, dann heisst das nicht zwingend, dass sie das nächste Mal auch funktioniert. Kann, muss aber nicht. Heisst aber umgekehrt auch, dass ein schlechtes Resultat eben auch nicht zwingend etwas über die Qualität der Eltern aussagt, das kann genausogut Zufall sein (oder daran liegen, dass die einfach nicht zusammenpassen.) _________________ (¯`·._.·(¯`·._.·(¯`·._.·Rivendell·._.·´¯)·._.·´¯)·._.·´¯)
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Gestüt Snow Quasselstrippe
Anmeldungsdatum: 25.01.2014 Beiträge: 333 Gestüt: Gestüt Snow WE
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 16:27 Titel: |
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wow..toller text .. danke cinna _________________ mein Schatz Matthias Bräuer auf Swynford Princess |
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AJ Schwafelqueen
Anmeldungsdatum: 30.05.2010 Beiträge: 1546 Gestüt: Red Fox Racing (WE)
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 17:54 Titel: |
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Für die Kombination gute Kombi oder Zufall) habe ich auch ein extremes Beispiel:
Hatte ganz am Anfang meine Glückskombi, die meinen Stall hochgebrahct hat: Schneller guter Vererber x lahme Systemstute (Bei Systempferden heißt es übrigens, daß deren unsichtbarer Stammbaum eher gut ist als nicht!).
1. Fohlen war nicht von mir, bei mir gab diese Kombi dann 2 echte Champions direkt hintereinander. Die 7 (sieben!) Fohlen danach mit derselben Kombi waren schrott. Fast überflüssig zu erwähnen, daß die beiden schnellen Herren selbst auch grottige Vererber waren ....
War in dem Fall also offensichtlich eine reine Glückssache gewesen, die sich durch die Wiederholung gleich beim Fohlen danach als klasse Kombi tarnte ... _________________ Red Fox Racing
Doch, kann ich! |
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Hanna77 Spieler
Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 224 Gestüt: HannasHorses, Hannas Ponyhof
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 18:57 Titel: |
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Vielen Dank, Cinna.
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich alle Guides schon gelesen habe und ziemlich genau weiß, wie das mit der Vererbung bei Temperament und Farbe funktioniert.
Außerdem habe ich irgendwo schon gelesen, dass Systempferde oft gut vererben, daher kaufe und teste ich einige davon.
Und ich habe keinen PA und möchte trotzdem gute Pferde züchten.
Ach und vielleicht sollte ich meine Vorstellung von schnell bzw langsam korrigieren, meine schnellen Pferde laufen 01,xx, mit langsam meine ich sowas wie 05,xx |
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Cinna Schwafelqueen
Anmeldungsdatum: 06.04.2006 Beiträge: 3326 Gestüt: Rivendell
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Verfasst am: Fr Okt 24, 2014 20:18 Titel: |
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also meine Faustregel lautet in etwa so, dass ich 01er in der Zucht teste, in Ausnahmefällen auch mal 02er, aber normal nur bis 01er Zeiten und damit habe ich oft gute Erfahrungen gemacht, muss aber natürlich nicht sein. Gibt auch 01er, die total stur ihre Zeit weitervererben und dann machts auch wenig Spass
langsamere Pferde nehme ich nur sehr selten in die Zucht, eigentlich nur bei Pusherstuten, wobei ich da auch schon Überraschungen hatte und mit einem guten Hengst plötzlich 00er Fohlen hatte. Sowas kanns natürlich immer geben, es ist aber nicht die Regel. Ich hatte zb vor kurzem so einen Fall: http://world.virtual-galopp-se.de/vg.php?p1=gestuet&p2=pflegepferde&p8=pferdprofil&pferd=121446
Ihr Vater ist 9xer und ihre Mutter eine Pusherin im Bereich ganz lahme 01 bis schnelle 02 und die Kleine läuft eine 8xer Zeit *freuhüpf*.
und mit schnell meinte ich dann schon 00er. Aber du kannst auch gut solche Pferde aus der Börse angeln, such nach Pferden, die min. agl III laufen, da kann man schon davon ausgehen, dass sie ne 01er Zeit haben sollten und dann achte auf den Stammbaum, wenn da gute Pferde drin sind, kann es sich durchaus lohnen, sowas mal zu testen. Oder frag bei mir mal an. Ich habe viele solche Kandidatinnen im Stall, die sich als Pusher durchfuttern und im Endeffekt habe ich oft zu wenig Platz um mit allen zu züchten oder ich schmeiss eine doch raus, weil ich den Stammbaum andersweitig vertreten habe. Und was auch noch ein guter Tipp sein kann: im Eventranking von allen Pferden die Mütter (am besten direkt in einem neuen Tab öffnen jeweils mit der mittleren Maustaste) und dann alle durchsehen. So hab ich in meiner Anfangszeit so manch eine schicke Zuchtstute aus der Börse abstauben können, die selber lahm war, aber eben richtig schnelle NK gebracht hat. _________________ (¯`·._.·(¯`·._.·(¯`·._.·Rivendell·._.·´¯)·._.·´¯)·._.·´¯)
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Morgaine VG News Reporter
Anmeldungsdatum: 24.04.2010 Beiträge: 1605 Gestüt: Ticket to Dreams [SE] und [WE]
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Verfasst am: Sa Okt 25, 2014 06:45 Titel: |
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Als ich anfing, dieses Spiel zu spielen, war mir schnell klar, dass man an richtig gute Pferde nur dann heran kommt, wenn man sie selbst züchtet.
Mein Budget war sehr klein und viele Ausbauten warteten darauf, finanziert zu werden. Ich hatte mich informiert, wie die Zucht funktionierte und wusste daher, dass die Zeit, die ein Pferd läuft, eine ganz andere sein kann, als die, die es vererbt. Da ja ein Gen von der Vaterlinie (Großeltern mischen da auch mit) und ein Gen von der Mutterlinie kommt. Eines ist sichtbar, eines wird vererbt.
Also durchsuchte ich die Börse nach in Frage kommenden Zuchtstute und spürte sie hier auf: Shy Dream -CR-. Ihr Stammbaum sah auf dem ersten Blick grausig aus, aber ich guckte nicht auf die Ergebnisse, sondern auf die Fohlen. Ihre Mutter hatte schon einmal ein Gruppe III-Fohlen gehabt, eines war ins Geld gelaufen, keines war so schlecht, dass man es auf den Reiterhof schickte.
Aber viel besser gefiel mir der Vater: er hatte nur drei Fohlen. Die anderen beiden liefen in Gruppe oder Agl.I. Er selbst stammte von einem ordentlichen Vererber, der wiederum von The Da Vinci Code abstammte. Neben Conodor einer meiner Lieblingsdeckhengste ihrer Zeit.
Und guck Dir seinen Vater an. Ein erfolgloses Pferd, der nur diesen einzigen Sohn hatte und dann Wallach wurde. Aber wie hat er die Zucht mit seinem einzigen Sohn beeinflusst! Er ist heute in über 15.000 (!) Pferdestammbäumen vertreten!
Aber ich komme zum Punkt: der Stammbaum schien mir Potenzial zu haben. So kaufte ich sie für sehr kleines Geld, ließ über Pflegeplätze die Rennzeit ermitteln (das ging damals noch) und ließ sie mit einer stolzen 01:05,42 noch ein paar Rennen laufen. Ich kaufte sie 9jährig, daher waren es nicht mehr viel.
Und nun gucke ihre Nachkommen an. Die 01:05,42 tauchte nie wieder auf. Auch nicht in den Folgegenerationen. Es war nur ihr sichtbares Gen. Weitergeben tat sie eine 01:00,7er Zeit! Sie ist die Großmutter der großartigen Ticket to Freedom (über Ticket to be cunning). Und gucke Dir diese Stute an. Sie ist der Hammer und heute noch die am meisten vertrene Linie in meinem Stall, die unzählige Pokale gewonnen hat und konstant 7er erzeugt, die einen überdurchschnittlichen Leistungswillen zeigen, den sie an jede Generation weitergeben.
Meine besten Pferde entstammen dieser Linie und sind ein Garant für meinen Erfolg. Und den Erfolg habe ich nur, weil ich einst einer alten Stute mit einer echt miesen Zeit eine Chance in der Zucht gab... |
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Cinna Schwafelqueen
Anmeldungsdatum: 06.04.2006 Beiträge: 3326 Gestüt: Rivendell
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Verfasst am: Sa Okt 25, 2014 10:55 Titel: |
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Wobei man fairerweise ein Wort der Warnung anbringen sollte, was diese deutlich langsameren Beispiele angeht. Der Grund dafür ist die Zuchtumstellung. Ich gehe mal davon aus, dass Shy Dreams Zeit als Zuchtstute vor der ZU war?
Denn mein obiges Beispiel Losea hat mir nicht nur meine ersten richtig schnellen Nachkommen beschert, sie hat mir auch mehr als irgendein anderes Pferd über Vererbung und die Wirkungsweise der ZU beigebracht. Denn ihre Linie war eine der Linien, die von der ZU die volle Breitseite erhielten. Diese geniale Zuchtstute, die nur 00er Fohlen produziert hat, hat nach der ZU von heute auf morgen kaum noch was getaugt in der Zucht und genauso erging es ihren Nachkommen, die davor grösstenteils auch gut vererbt hatten.
Ich bin mir bei Loseas Fall relativ sicher, dass sie so eine 'Durchlasserin' war. dh sie hatte selber höchstwahrscheinlich kein wirklich schnelles Gen, hat aber die schnellen Gene der Hengste durchgelassen. Der Grund, wieso ich das vermute und mir da auch ziemlich sicher bin, ist dass ihre NK zwar alle schnell waren, aber völlig unterschiedliche Zeiten liefen. Da war von einer 73 bis zu einer 9xer Zeit so ziemlich alles dabei. Die Zeiten sah man damals ja noch genau, von daher weiss ich das auch sicher. Es ist also anzunehmen, dass ihre NK von ihrer Seite her eben auch noch ein langsameres Gen (als unsichtbares Zweitgen) trugen.
Was die ZU angeht, so ist meine Vermutung, dass sie etwas an der Wahrscheinlichkeit der Vererbung gedreht hat. Der Hauptgrund für diese Vermutung liegt in ihrer unterschiedlichen Wirkungsweise in der SE und in der WE. Nun war die SE zu diesem Zeitpunkt ja schon deutlich weiter als die WE, folglich ist anzunehmen, dass durch die Zuchtselektion die meisten Pferde bereits 2 schnelle Gene trugen. Und in der SE hat die ZU auch kaum etwas bewirkt. Die meisten Pferde haben auch nach der ZU relativ konstant schnelle NK produziert. Ganz anders in der WE. Hier gab es ganze Zuchtlinien, die von heute auf morgen plötzlich vom Supervererber zur Zuchtniete wurden. Darunter war auch Loseas Linie. Das lässt mich vermuten, dass mit der ZU die Chance erhöht wurde, dass langsame Gene (soweit denn vorhanden) weitergegeben werden. Sowas trifft natürlich ein Pferd, das zwei schnelle Gene hat nicht wirklich. Da kann es allenfalls mal passieren, dass man Pech hat mit einem Partner, der noch ein langsames Gen trägt. Wenn aber langsame Gene vorhanden sind, dann hat man eine sehr hohe Chance, dass die mitkommen. Zwar kann man das kurzfristig umgehen, indem man für solche Pferde einen sehr dominanten Partner mit zwei schnellen Genen wählt, aber das langsame Gen wird als Zweitgen mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit mitkommen. Und wenn der NK dann genauso dominant ist wie der Vater, dann hat man in der nächsten Generation ein zwar schnelles, aber mies vererbendes Pferd, das völlig dominant sein schlechtes Zweitgen weitergibt. Beispiele dafür gibts wie Sand am Meer.. Insbesondere da viele dieser sehr dominant vererbenden Hengste mit zwei schnellen Genen gerne zur Zucht mit schwierigen Vererberinnen genutzt wurden. Das hat dann zur Folge, dass in der kommenden Generation zwar viele schnelle, aber oft auch viele mies vererbende Pferde dabei sind.
Das wäre der Grund, wieso ich persönlich zwar ein grosser Freund von Schrottzucht bin, aber eben auch zur Vorsicht mahne. Schrottzucht ist nicht ganz einfach, da muss man schon die Linien auch kennen und viel Leidensfähigkeit und Geduld mitbringen. Denn logisch, wenn ein Pferd nachweislich ein schnelles Gen trägt, dann kann es das auch weitergeben, die Chancen dafür sind (meiner Meinung nach) heute einfach deutlich geringer als früher. Und es ist der Grund, wieso ich von der Zucht mit deutlich langsameren Pferden (also langsamer als 01er Zeit) heute eher abraten würde. Denn dort ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass sie nicht ein schnelle Grundgeschwindigkeit mit einem etwas schwächeren Faktor tragen, sondern eben wirklich ein langsameres Grundgeschwindigkeitsgen haben. Und das ist seit der ZU eher problematisch. _________________ (¯`·._.·(¯`·._.·(¯`·._.·Rivendell·._.·´¯)·._.·´¯)·._.·´¯)
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Morgaine VG News Reporter
Anmeldungsdatum: 24.04.2010 Beiträge: 1605 Gestüt: Ticket to Dreams [SE] und [WE]
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Verfasst am: Sa Okt 25, 2014 11:30 Titel: |
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Ja, Cinna, das war noch vor der Zuchtumstellung. Ich mache gerade Platz im Stall, um wieder so züchten zu können, denn es macht Spaß und ich vermisse es!
Auch diese hier hatte einen 01:05,er Vater. Ihre Linie ist jetzt zwar nicht so herausragend, erzeugt bis jetzt aber immer wieder sehr solide Rennpferde für meinen Stall, mit hin und wieder einen Kracher dabei.
In der WE züchtet es sich deutlich schwieriger, da hast Du recht. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass die Linien noch nicht annähernd so durchgezüchtet sind wie in der SE. In der SE gehen fast alle Pferde auf die gleichen (und nicht allzu viele) Urväter zurück: Snake, Nashwill, Roadrunner, Kilimandscharo, Conodor, DaVinci und natürlich die Madame Strange Connection. Das ist in der WE nicht so. Zwar tauchen auch hier dieselben Namen häufiger auf, aber es gibt sehr viel mehr Variabilität als in der SE. Das macht es unglaublich schwer, die Zucht in den Griff zu bekommen. Selbst ein durchgezüchteter Stammbaum wackelt hin und wieder.
Da ich eine andere Zuchttaktik habe als Du, ist mir nach der Zuchtumstellung kein Unterschied zwischen SE und WE aufgefallen. Aber ich habe auch nicht annähernd so schwieriges Zuchtmaterial wie Du. Das liegt daran, dass ich in der WE lieber Pferde ohne Vorfahren aus der Börse ziehe. Und dabei bin ich auch noch ein "Glücksschwein" siehe hier: Sevilla B. in der WE fällt es mir viel leichter, mit solchen Pferden zu züchten als mit Schrottzuchen. Das mag die von Dir beschriebenen Gründe haben.
Was ich aber damit sagen will. Natürlich fällt man in der Mehrheit mit solchen Stuten auf die Nase. Aber man hat die einmalige Chance, eine richtig gute Zuchtlinie zu etablieren. Das ist ein unglaublich gutes Gefühl finde ich Und genug Belohnung für den Frust von zuvor.
PS.: Schrottzucht ist für mich eine Zucht ohne nachzudenken mit Pferden ohne Rennerfolge. Die beiden paaren und zurück in die Börse mit ihnen und ihrem Fohlen. Warum man das macht, keine Ahnung. Die sind ja auch nichts wert.
Man kann aber ein schwieriges Elternteil haben und sehr gezielt verpaaren. In dem Moment ist es für mich keine Schrottzucht mehr. Denn man hat ein Ziel: zu gucken, ob man aus der Linie etwas heraus holen kann. Ok, nach dem vierten/fünften erfolglosen Fohlen ist es dann doch wohl wieder Schrottzucht |
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Cinna Schwafelqueen
Anmeldungsdatum: 06.04.2006 Beiträge: 3326 Gestüt: Rivendell
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Verfasst am: Sa Okt 25, 2014 11:37 Titel: |
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Ich stimme mit dir absolut überein, dass sowas Spass macht. Das Tüfteln nach dem richtigen Hengst und die Geduld, die es braucht, um so einem schwierigen Pferd doch einen guten NK zu entlocken. ABER und das wäre eigentlich mein Punkt: wir gehen dieses Risiko wissend ein und wir können es uns leisten. In meinem Fall ist es sogar so, dass ich bewusst schwierige Pferde in die Zucht nehme, weil ich es mir so leisten kann, 20 Fohlen pro Jahr zu züchten, wohl wissend, dass davon nie und nimmer alle schnell werden. Ich rechne pro Jahrgang so mit 5-10 mehr oder minder brauchbaren, die bleiben dürfen.
Nur ist das eine Rechnung, die ich mir als erfolgreicher Stall, der eh nicht weiss wohin mit dem Geld, problemlos leisten kann. Aber für einen jungen Stall sehe ich das deutlich problematischer. Die möchten ja in den meisten Fällen möglichst eine Stute haben, die auch halbwegs zuverlässig vererbt und daher auch mein Einwand. Ich denke einfach, wenn man sowas tut, dann sollte man sich der Risiken bewusst sein und es sich wenn möglich auch leisten können, diese zu tragen. _________________ (¯`·._.·(¯`·._.·(¯`·._.·Rivendell·._.·´¯)·._.·´¯)·._.·´¯)
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Hanna77 Spieler
Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 224 Gestüt: HannasHorses, Hannas Ponyhof
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Verfasst am: Sa Okt 25, 2014 11:41 Titel: |
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Wann war die Zuchtumstellung? |
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Cinna Schwafelqueen
Anmeldungsdatum: 06.04.2006 Beiträge: 3326 Gestüt: Rivendell
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Hanna77 Spieler
Anmeldungsdatum: 19.05.2014 Beiträge: 224 Gestüt: HannasHorses, Hannas Ponyhof
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Verfasst am: Sa Okt 25, 2014 11:50 Titel: |
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Das reicht völlig, danke! |
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